Neues Gebäude - Neue Ausstellungsgestaltung
Wegen der Probleme im alten Haus - bauliche Schäden, schwierige Situationen bei Gruppenführungen in den kleinen Räumen, keinerlei Möglichkeiten für Sonderausstellungen oder Sonderveranstaltungen - entschied sich die Gemeinde und das Museumsteam für einen zeitgemäßen Neubau. Verschiedenste Ideen wurden geboren, Pläne gezeichnet und wieder verworfen, angeregte Diskussionen geführt und letztendlich das Großprojekt in Angriff genommen.
Der Spatenstich für das Projekt des neuen Gebäudekomplexes im Zentrum von Mürzzuschlag, indem das Museum heute auch noch untergebracht ist, erfolgte im Juli 2002. Im Sommer 2004 war es soweit und die Sammlung übersiedelte in das neue Gebäude in die Innenstadt. Am 29. September fand die große Eröffnungsfeier am Stadtplatz und im WinterSportMuseum im Beisein zahlreicher Prominenz, Sportler und Ehrengästen statt. Über 1000 Besucher aus der Bevölkerung nahmen an dieser stimmungsvollen und interaktiven Feier teil.
Die Ausstellungsgestalterin Erika Thümmel setzte mit ihrem Team hinsichtlich der Gestaltung der Dauerausstellung neue Maßstäbe. Vom Lawinenabgang über Eissee bis zum 3D Kino konnte der Besucher auf 1000 m² Ausstellungsfläche in der neuen Inszenierung in die Welt des Erlebens und Erfahrens rund um die Themen Berg- und Wintersport eintauchen.
"Die Elemente Eis und Schnee bilden die Basis für den Wintersport, daher ist ihnen der erste Bereich gewidmet. Über Gletscherspalten und vorbei an Lawinenhängen geht es weiter bis zum Eissee. Unterwegs erfährt der Besucher Wissenswertes über die Ursprünge des Skilaufes. Über die Bereiche Schlitten und Bob bzw. Eislauf und Eisstock geht es weiter zu jenem Abschnitt, der Mürzzuschlag gewidmet ist. Hier wird die Rolle unserer Heimatstadt als frühes Zentrum des Wintersportes in Mitteleuropa von verschiedenen Blickwinkel beleuchtet. Einen zentralen Punkt im Museum stellt eine alte Skihütte dar. Kinder können das gegenüberstehende Iglu erforschen. Bevor beim Siegespodest wieder Selbstinitiative gefragt ist...." so lautete der damalige Marketing Text. Mit Stolz führten wir die Besucher durch "unsere" neue Ausstellung und dachten nie daran, dass auch diese moderne Ausstellung in die Jahre kommen kann. Diese neue Art der Gestaltung und Inszenierung war weit über Mürzzuschlag hinaus etwas Besonderes und Einzigartiges.
Von nun an mussten wir uns auch mit technischen Geräten und Errungenschaften auseinandersetzen. Im alten Gebäude war alles analog und die Wissensvermittlung erfolgte hauptsächlich über die Kulturvermittler*in. Diese neue Erfahrung stellte uns so manches Mal vor Herausforderungen, aber bekanntlich wächst man mit seinen Herausforderungen! :-). Die Weite und Größe der neuen Ausstellungsfläche ermöglichte auch erstmals zwei bis drei größere Gruppen gleichzeitig zuführen. Mit vollen Tatendrang und Energie gingen wir an die Arbeit - Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Vermietungen - von nun an war alles möglich.
Sonderausstellungsraum
Der neue Sonderausstellungsraum, der flexibel verwendbar war, ermöglichte erstmals große Sonderausstellungen, Vorträge und Vermietungen. 2005 gestalteten wir gemeinsam mit unserem Ausstellungsgestalter Michael Gletthofer die Sonderausstellung "Cracks" anlässlich der Eishockey WM in Wien. Es folgten noch viele Sonderausstellungen wie zum Beispiel "Style Hang - Skianatomie aus erster Hand", "Kindheit", "Mit der Nase in die Berge", "Lebenswerk - Industrie in Mürzzuschlag"... und auch Veranstaltungen bzw. Vermietungen.
Die Ausstellung kommt in die Jahre...
Die Ausstellung kam natürlich auch in die Jahre und wir mussten immer mehr in die Technik investieren. Ein großes Problem stellte auch unsere riesengroße Sammlung dar. 2004 wurde wegen der großflächigen Ausstellungsgestaltung bzw. Inszenierung nur ein kleiner Teil in die Dauerausstellung integriert. Die Sammlung war im alten Museum in der Wienerstraße 79 und in einem Außenlager untergebracht. Diese beiden Lager waren hinsichtlich der Lagerbedingungen in einem katastrophalen Zustand und so war ein dringender Handlungsbedarf nötig. Im Herbst 2016 schlossen wir nach reiflicher Überlegung für zwei Jahre das Museum. Ab diesem Zeitpunkt setzten wir uns intensiv mit der Sammlung auseinander und zeitgleich wurde die "alte" Dauerausstellung abgebaut und das gesamte Ausstellungskonzept neu überdacht. Anlässlich der Lange Nacht der Museen wurde das Museum in Form eines Schaudepots 2018 wieder neu eröffnet.